Kinder und Jugendliche der Tschernobyl- Kinderhilfe Motzlar zu Besuch im Reit- und Fahrverein HünfeldKindheitstraum in Erfüllung gegangen Nach dem Erdbeben und den beunruhigenden Nachrichten aus Japan wird das Unglück von Tschernobyl aktuell wieder präsent. Die ganze Welt schaut jetzt nach Japan und hofft, dass sich so eine schreckliche Katastrophe, wie sie vor 25 Jahren dort geschah, nicht wiederholt. Sie hat viel Leid, Tod und Krankheit über die Menschen in der Ukraine gebracht. Seitdem wurde und wird noch immer viel für die betroffenen Kinder getan, die gern zur Erholung nach Deutschland kommen und hier bei Sport, Spaß und Spiel viel Kraft und Zuversicht tanken. So besuchten dieser Tage wieder 25 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 14 Jahren, die derzeit von der Tschernobyl-Kinderhilfe Motzlar e. V. betreut werden, den Reit- und Fahrverein Hünfeld. Dort genossen sie unter der Regie von Betriebsleiterin und Ausbilderin Verena Giese zwei schöne Stunden mit neuen Eindrücken über den Voltigiersport mit den Pferden des Vereins. „Schon bei der Ankunft konnte man sehen, wie glücklich alle waren, hier zu sein“, berichtete Verena Giese, die sich freute, Alfred Gollbach als Beauftragten des Kyffhäuserbundes e. V. Deutschland mit seinen Schützlingen bereits das vierte Mal im Reitverein Hünfeld willkommen zu heißen. Gemeinsam mit der jungen Dolmetscherin Mascha erklärte Giese die Übungen, zu denen Knien auf dem Pferderücken und verschiedene Sitzübungen im Trab und schließlich auch im Galopp gehörten. Für Mascha selbst ging ein lang gehegter Kindheitstraum in Erfüllung und auch Alfred Gollbach war überwältigt, wie viel Freude er den Kindern und Jugendlichen im Zusammensein mit den Pferden machen konnte. Seit elf Jahren organisiert er 16-tägige Fahrten nach Deutschland, an denen jährlich 14 verschiedene Gruppen teilnehmen. Diesmal sind es Kinder aus Tschernikon, das 60 Kilometer vom Unglücksreaktor entfernt liegt und aus dem 200 Kilometer entfernten Belazerga. „Die Folgen der Strahlung äußern sich meist durch Schilddrüsenerkrankungen, Lungenleiden und Herzproblemen“, erzählt Gollbach, der weiß, dass der Reaktor derzeit wieder eine höhere Strahlung abgibt als es vor zehn Jahren noch war. Und er bedauert, dass dem Land die Gelder fehlen, um die äußere Schutzhülle weiter zu verstärken. Mascha und die Kinder sind froh, dass sie ein paar Tage einmal nicht daran denken müssen. Vom Standortquartier der Tschernobyl-Kinderhilfe Motzlar, wo die ehemalige Kaserne zu einem Kinderheim umfunktioniert wurde, unternehmen sie jeden Tag schöne Ausflüge. So standen diesmal ein Besuch im Schaubergwerk Merkers, ein Besuch bei Point Alpha, Wanderungen in die Rhön und Ausflüge in die Therme nach Bad Salzungen auf dem Programm. Und ein Höhepunkt war auch der Pizzaabend, den Gollbach anlässlich seines 71. Geburtstages spendierte und die Zeit in Deutschland für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat. be
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